Neuer Blog – NEue Hoffnung – Neue Taten

Im Schatten der Ereignisse in der ZAD Rheinland am Anfang des Jahres ist ein neuer Blog entstanden, welchen wir hier empfehlen wollen. Dazu dokumentiren wir hier den Aufruf des Blogs.
Es finden sich dort spannende Texte und Sammlungen von direkten Aktionen gegen die kapitalistische Zerstörung. Dazu soll dort ein Verzeichnis von Verantwortlichen der kapitalistischen Zerstörung erstehen.
Es zeichnet sich in den letzten Monaten ein neuer Trend zu mehr und größeren Taten ab. Ob durch die Desillusionierung (dass der Staat es noch richten kann wenn mensch ihn nur stark genug dazu drägt) durch die Zerstörung des Staates des Dorfs Lützerath oder der vielen anderen sich zuspitzenden Krisen (Türkei-Wahl, Krieg gegen Rojava, Kämpfe im Sudan, Wasserprivatisierung,…) und des schon fast normal gewordenen Dauerzustand des neoliberalen Elends.
Lernen wir voneinander, nehmen auf einander Bezug und diskutieren unser vorgehen gemeinsam. Wir müssen wieder mehr Diskutieren und weiter Wissen teilen. Wir arbeiten momentan an Analysen zu den Kämpfen rund um die Räumung von Lützerath um eine aktuelle Grundlage für unsere Kämpfe zu bieten. Schreibt uns!

Es wird keine Rettung kommen, kein Konzern, keine Technologie und kein Staat wird eine Antwort auf die sozialen und ökologischen Krisen bieten. Der Klimawandel schlägt schon überall zu und die sogenante Klimakrise lässt sich nicht mehr aufhalten. Aber das bedeutet nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern als Revolutionär:innen in die offensive zu gehen und die Menschen von unseren Idee zu begeistern und ihnen zuzhören um gemeinsam soziale Kämpfe zu gewinnen.
Die Lösung kann nur lauten: organisieren und rebellieren!

Daher: Switch off – das System der Zerstörung nachhaltig angreifen.
https://switchoff.noblogs.org/post/2023/01/01/switch-off-aufruf-zur-revolte/

Die Gewissheit, dass das derzeitige System den Zusammenbruch des massiv geschädigten Ökosystems zur Folge hat, hat schon unzählige Menschen bewegt und in den Widerstand getrieben. Zehntausende gehen gegen das „Weiter-so“ der kapitalistischen Maschinerie auf die Straße, Menschen widersetzen sich massenhaft den zerstörerischen Großprojekten, die Infrastruktur des Systems wird blockiert und mutige Kämpfende setzen die Maschinen in Brand, mit denen ihnen die Lebensgrundlage geraubt wird. Was wir im Kampf gegen die Zerstörung der Natur und das resultierende soziale Elend brauchen, ist das gemeinsame Streben nach dem tatsächlichen revolutionären Bruch und der Freiheit aller. Nach einer Initiative, die alle Kompromisse und kosmetischen Korrekturen des Staates zurückweist und eine Transformation unserer sozialen Beziehungen herbeiführt. Denn die Zerstörung des Planeten durch das neoliberale Wirtschaftssystem ist untrennbar verbunden mit patriarchalen Denkmustern, Rassismus und Kolonialismus. Die Initiative dazu muss notwendigerweise von unten kommen. Aus den Kämpfen der Ausgegrenzten. Aus den Kämpfen derer, die gegen das staatliche Rettungsversprechen ein selbstorganisiertes, solidarisches Miteinander setzen. Aus den Kämpfen derer, die sehen, dass es keine Kompromisse im Kampf gegen die systemische Zerstörung der Biosphäre geben kann.

Dabei sollte uns auch klar sein, dass wir den schleichenden Zusammenbruch eines massiv geschädigten Ökosystems nicht komplett verhindern können. Nicht den Verlust von Biodiversität. Nicht die Ressourcen-Erschöpfung. Wir werden die Klimakatastrophe nicht verhindern können, da wir uns schon mittendrin befinden. Dies zuzugeben – ganz ohne Weltuntergangs-Pathos – lähmt uns nicht. Im Gegenteil: es sollte für uns und unsere Zusammenhänge die Frage öffnen, wie unsere Leben und unsere revolutionären Kämpfe zukünftig aussehen könnten.

So radikal und kompromisslos wie der vom Kapitalismus gemachte Klimawandel es erfordert, können wir kaum blockieren und sabotieren. Doch davon sollten wir uns nicht entmutigen lassen. Lasst uns im Kampf gegen die Ausbeutung die Infrastruktur des Kapitalismus hinterfragen, sabotieren und nachhaltig angreifen. Damit eine andere Welt möglich wird! Lasst uns solidarisch miteinander kooperieren, um ein würdevolles Leben leben zu können. Lasst uns unsere Ideen im Hier und Jetzt und schon innerhalb unserer Kämpfe und Aktionen realisieren. Wir werden uns nicht einlullen lassen von den Beschwichtigungsversuchen der Regierenden.

Gegen ihre technologischen Lösungen

Die von den Herrschenden angebotenen Lösungen für die nun spürbaren Auswirkungen der ökologischen Krise sind vor allem technologische. Dies ist offensichtlich auch durch Lobbyismus getrieben, aber vor allem ist es eine Strategie der eigenen Legitimierung. Die Entwicklung, Kontrolle und Anwendung der „Zukunftstechnologien“, die den Wachstumskapitalismus „nachhaltig“ machen sollen, liegen in der Hand von Staat, Industrie und Wissenschaft und sind mit diesen untrennbar verbunden. Wenn uns die Illusion verkauft wird, der Klimawandel wäre technologisch zu stoppen, dann liegt dem das Vertrauen zugrunde, die Machthabenden müssten nur die richtigen Schritte unternehmen, die richtigen Maßnahmen ergreifen, um diese Welt zu retten. Zum einen haben sie überhaupt kein Interesse an einem Ende des Expansionskapitalismus, der ihre Machtposition sichert. Und zum anderen ist die technologische Reform mit den neuen Abhängigkeiten, die sie produziert, ebenfalls zum Scheitern verurteilt. Beispielhaft dafür könnten die E-Mobilität oder Technologien zur Gewinnung sog. erneuerbarer Energien herangezogen werden. Die benötigten Rohstoffe werden häufig selbst im Zuge neokolonialer Umweltausbeutung beschaffen. Die Transporte dieser Rohstoffe und der Bauteile sind wiederum im hohen Maße abhängig von fossilen Energieträgern. Dadurch ist eine Umstellung der jetzigen Industrie auf erneuerbare Energien vor dem Versiegen der globalen Erdölvorkommen ohnehin undenkbar.

Wir können uns ihren Reichtum nicht mehr leisten

Egal welche Begriffe wir dafür verwenden, wir können uns den Reichtum der Reichen nicht mehr leisten. Der Kampf um den Klimawandel und dessen Auswirkungen bewegt sich entlang von Klassenfragen. Wer sind diejenigen, die aus den Krisen und Kriegen der vergangenen Jahre immer ihren Profit schlagen und ihre Vormachtstellung sichern konnten? Wer ist verantwortlich für den Großteil der Emissionen klimaschädlicher Gase? Es sind nicht die ohnehin schon Ausgegrenzten, die Geflüchteten und die Ärmeren. Es sind die Energiekonzerne, Banken und Rüstungsunternehmen. Es sind die Reichen, deren Dekadenz nur auf dem Rücken anderer existieren kann. Und es ist der Lebensstil von Massenkonsum und Ressourcenverschwendung der Gesellschaften im globalen Norden, welcher auf Annahmen und Ausbeutungsverhältnissen fußt, den wir ablehnen und bekämpfen sollten. Darum ist klar, dass ein Kampf gegen die Zerstörung der Natur auch die Zerstörung des Eigentums als Ziel haben muss. Zerstören wir die Infrastruktur des Reichtums für eine Welt in der alles allen gehört.

Das System nachhaltig angreifen

In unseren Kämpfen stoßen wir auf Widersprüche, die unsere eigenen Gewohnheiten und Denkmuster betreffen. Können wir uns Projekte und Welten vorstellen, die mit unseren patriarchalen Rollen, geschlechterspezifischer Unterdrückung und rassistischen Kontinuitäten brechen? Es bleibt wichtig, dass wir Vorstellungen entwickeln, wie ein solidarisches Miteinander in turbulenten Zeiten aussehen kann.

Die Regierenden, ob nun mit grünem Anstrich oder nicht, werden Vorstöße gegen ihre Pläne angesichts der Klimakrise mit zunehmender Härte beantworten. Sie kleben an fossilen Energien und am Dinosaurier der Atomindustrie. Sie kleben an der Lüge von der Rettung der Welt durch die erneuerbaren Energien. Sie verheddern sich in ihrer Greenwashing-Propaganda und sie werden umso autoritärer handeln, je mehr die Realität der Dinge ihre Versprechen in Frage stellt.

Wir denken, dass militantes Handeln und direkter Angriff in allen möglichen Formen, dabei ein wichtiges Mittel – wenn auch bei Weitem nicht das einzige – ist. Viele der bisher geschehenen Proteste, Demos, Sabotagen und Blockaden weisen in eine spannende Richtung. Wir denken, dass wir eine ernsthafte Bedrohung aber nur werden können, wenn wir die Kommunikation miteinander suchen. Wir schlagen vor sich unter der Parole „switch OFF! – the system of destruction“ aufeinander zu beziehen und so unsere Kämpfe in einen gemeinsamen Kontext zu setzen.

Unser Handeln muss deutlich machen, dass es keine kapitalistische grüne Alternative geben kann, keinen Frieden mit den bestehenden Verhältnissen. Lasst uns die glitzernde Fassade des (grünen) Kapitalismus zerlegen! Die Mittel wählen wir dabei selbst und keines steht in einer Hierarchie über einem anderen. Wir fänden es toll, wenn diese Idee Viele aufgreifen.

Dies soll kein Versuch der Vereinnahmung sein, sondern ein Aufruf, um weiter in die Offensive zu kommen und die bestehenden Kämpfe zu stärken. Lasst uns eine langfristige Aktionswelle in Richtung Revolte entfachen! Passt auf euch auf und seid mutig.

Switch off – das System der Zerstörung nachhaltig angreifen.

Für einen solidarischen Kampf unter katastrophalen Bedingungen – weltweit!