Wie vielfältiger Widerstand zum Erfolg führen kann

Ein Beispiel aus dem Kampf gegen die „Identitäre Bewegung“
in Halle

Dieser Text wurde von einer Einzelperson des Anarchists in Lützerath Kollektivs geschrieben und spiegelt nicht die Meinung des ganzen Kollektivs oder aller Anarchist*innen aus Lützerath wieder.

Im Verlauf der letzten Monate haben wir gesehen, dass in der ZAD Rheinland viel Unklarheit besteht, wie verschiedene Aktionsformen zusammenarbeiten und auf einander eingehen können. Auch ist unklar was die Ziele von Menschen aus der ZAD Rheinland sind und ob oder wie sich diese zusammen bringen lassen. Mit einem Blick nach Halle will ich einen Anstoß geben wie diese Zusammenarbeit funktionieren kann.

In Halle gab es mindestens seit dem Sommer 2017 ein Hausprojekt der rechtsextremen „Identitären Bewegung“, welches versucht hat in Halle ein Anlaufpunkt für rechte Aktivitäten zu sein. Auch sollten dort Nazikader aus der Umgebung ein neues Zuhause finden. So wurden von dort Aktionen geplant und ausgeführt. Es wurde versucht in der Universität vor Ort für rechte Ideologien zu werben, da die Arbeit der „Identitären Bewegung“ oft sehr hip und modern wirkt und besonders junge Menschen mit akademischem Hintergrund anspricht.
Die „Identitäre Bewegung“ zählt zur „Neuen Rechten“, ähnlich wie beispielsweise die AfD. Diese Versuchen nicht durch offenes Auftreten als Neo-Nazis irgendein Volk wieder zu beleben, sondern arbeiten mit „gemilderter“, aber durchweg rassistischer, sexistischer, antisemitischer Sprache, an der gezielten Verschiebung von Diskursen, mit der sie Versuchen die parlamentarische Politik nach rechts zu bewegen, was wir beispielsweise an der Abschiebe- und Flüchtlingspoltik leider gut miterleben können.

Der Text „An der Vielfalt gescheitert: Wie antifaschistischer Widerstand ein identitäres“ Hausprojet in Halle zermürbt hatvon KickThemOut aus dem Heft „TURN LEFT – Gegen den neuen Faschismus und den Nationalismus der Mitte“ herausgegeben von TOP3 Berlin, zeigt wie ein breiter Protest von (links-)liberalen bis militant antifaschistischen Kräften das Hausprojekt der Identitären Bewegung“ zum scheitern gebracht hat und dort nun „nur noch“ Nazis wohnen, dieses aber nicht mehr als Projekt organisiert sind.

Ich will euch diesen Text aus der Broschüre nahe legen und hoffe, dass dieser zu dem Diskurs in und um die ZAD Rheinland beitragen kann. Es wäre schön wenn wir die verschiedenen Vor- und Nachteile von Aktionsformen diskutieren und respektieren, sowie an den richtigen Stellen einsetzen. Auch wäre es toll, wenn wir in den nächsten Wochen Strategien, die alle Menschen mitnehmen, entwickeln, sodass wir bei Angriffen oder Räumungsversuchen vorbereitet sind und gemeinsam für den Erhalt von Lützerath kämpfen können . Wir müssen die Teilung von „nicht-militant“ und militanten Menschen aufheben, so wie es zuletzt bei der Demonstration von Keyenberg nach Lützerath sehr gut geklappt hat. Wie lassen uns nicht spalten. Wir alle sind Lützerath, wir alle sind die ZAD Rheinland!

Bijî berxwedana Lützerath !

 

Ihr findet die oben angesprochene Broschüre hier: https://www.nationalismusistkeinealternative.net/broschuere-erschienen-turn-left-gegen-den-neuen-faschismus-und-den-nationalismus-der-mitte/

Mehr zur „Identitätren Bewegung“: https://nitter.net/ibdoku

Mehr zur „Neuen Rechten“ bei der Amadeu Antonio Stiftung: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/rechtsextremismus-rechtspopulismus/alter-rassismus-in-neuem-gewand-die-neue-rechte/